Danken für die „Nachspielzeit"

Diözesan-Männerwallfahrt in Germershausen

„Glauben kann begeistern und ein Segen sein“: Unter diesem Motto hat die diesjährige Diözesan-Wallfahrt der Männer gestanden. Mehr als 200 Christen pilgerten in den kleinen Eichsfeldort Germershausen.

Früh am Morgen war Edmund Berg aus Munster mit neun anderen Mitgliedern des Verbands Katholischer Männergemeinschaften (VKM) nach Rollshausen aufgebrochen. Von dort ging es mit anderen Männern und Frauen in Prozession nach Germershausen. Eine Stunde lang waren sie zu Fuß unterwegs. Der Hochnebel lichtete sich und bei strahlendblauem Himmel empfing sie der Marienwallfahrtsort.

„Ich möchte Gott für die Nachspielzeit danken, die er mir nacheiner schweren Operation gewährt hat“, erklärte Karl Hinze vom VKM aus Laatzen. Zu zehnt waren sie angereist.

Mit den Fahrrad trafen zwölf Eichsfelder, darunter Christian Schwedhelm von der Kolpingsfamilie Mingerode, auf der Wallfahrtswiese ein. Er schätze die Gemeinschaft, erklärte er. Auf den Austausch nach dem Gottesdienst freute sich Jürgen Thiele von der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) aus Duderstadt. „Der Glaube hat uns auch in schwierigen Zeiten immer gestärkt“, betonte die Eichsfelderin Mechthild Nolte, die ihren Mann Willi Nolte auf dem Fahrrad nach Germershausen begleitete.

Schon vor dem Gottesdienstnutzte der Hauptzelebrant, Domkapitular Martin Tenge, die Zeit für Gespräche mit den Pilgern. Der gebürtige Westfale, der in der Nähe von Hannover aufgewachsen ist, kennt das Eichsfeld gut, war er hier doch von 1999 bis 2008 als Jugendseelsorger tätig. Oft kam er mit jungen Menschen in den Marienwallfahrtsort. Er wolle mit dazu beitragen, versicherte Tenge, dass die Pilgerstätte auch nach dem Fortgang der Augustiner und der Schließung der Bildungsstätte St. Martin weitergedeihe. Tenge stand zusammen mit dem Göttinger Diakon und Wallfahrtsorganisator Martin Wirth am Altar. Dieser zeigte sich froh, dass die Männer – anders als im vergangenen Jahr – wieder nach Germershausen kommen durften.

Die Hygieneauflagen warenstreng. So mussten sich die Pilger vorab anmelden. Kurzentschlossene konnten das allerdings am Wallfahrtstag noch nachholen. „Wir weisen niemanden zurück“, stellte Küsterin Elisabeth Bömeke vom zehnköpfigen Ordnerteam klar.

Musikalisch gestaltete Organist Raimund Hobrecht den Gottesdienst zusammen mit dem Blasorchster Duderstadt unter Leitung von Horst Reinewarth. Die Wallfahrt endete nach einer Zeit der Begegnung auf der Wallfahrtswiese mit einem persönlichen Segen to go.